Tradition, Literatur und die Veränderung der Sprache
Bis ins 18. Jahrhundert hinein bezeichnete die »res publica litteraria« die Gesamtheit der gelehrten Schriften der Wissenschaft. Mit dem 19. Jahrhundert setzte hingegen ein Paradigmenwechsel im Verständnis von Literatur ein. Wissenschaftliche Texte wurden zu Fachliteratur, während Literatur im Allgemeinen einen künstlerischen Anspruch bekam und zum Träger des vielleicht wichtigsten Aspektes der gesellschaftlichen Öffentlichkeit wurde: der Kultur.
Heutzutage steht der Mensch wiederum einem Wandel von Sprache und Form gegenüber. Im Zeitalter, in dem wir leben, werden die Sprache und das Sprechen in Chatrooms, E-Mails oder SMS teilweise neu erfunden. Hier muss die Tradition der hohen Literatur hochgehalten werden, damit sie nicht unter- und verlorengeht. Dies ist die Aufgabe der Edition »Patrimonium Poeticum«
Lyrik in der Edition »Patrimonium Poeticum«
Die literarische Gattung der Poesie, der Lyrik, stellt dabei vielleicht das Schönste dar, was man mit Worten erschaffen kann. Die fast schrankenlose Kreativität, die ihr innewohnt, spiegelt sich in der sprichwörtlichen dichterischen Freiheit wieder. Goethe sagte dazu: »Alles Lyrische muss im ganzen sehr vernünftig, im einzelnen ein bisschen unvernünftig sein.«